Man geht davon aus, dass der grüne Weihnachtsbaum heidnischen Religionen entstammt.
Im Christentum versinnbildlichte der Tannenbaum ursprünglich als „Paradiesbaum“ die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Weil viele Menschen zu dieser Zeit weder lesen noch schreiben konnten, stellte die Kirche die Geschichte symbolisch dar. Dafür brauchte sie einen Baum, der auch am 24. Dezember noch grün war: Nadelbäume wie Tanne und Fichte, aber auch Buchsbaum, Rosmarin und Wacholder boten sich an. Immergrüne Pflanzen symbolisieren auch die Hoffnung darauf, dass die Natur wieder erwachen wird.
Ein Weihnachtsbaum (auch Christbaum oder Tannenbaum) ist ein geschmückter Nadelbaum, der zur Weihnachtszeit in einem Gebäude oder im öffentlichen Strassenraum aufgestellt wird. Traditionelle Aufstellorte sind Kirchen und Wohnungen. Als Schmuck dienen meist Lichterketten, Kerzen, Glaskugeln, Lametta, Engels- oder andere Figuren. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im
19. Jahrhundert von Deutschland aus über die ganze Welt.
Die älteste schriftliche Erwähnung eines Weihnachtsbaums wird ins Jahr 1527 datiert. Zu lesen ist in einer Akte der Mainzer Herrscher von „die weiennacht baum“ im Hübnerwald in Stockstadt am Main.
Von 1539 gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im Strassburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde. Die Zünfte und Vereine waren es schliesslich, die ein immergrünes Bäumchen in die Zunfthäuser stellten. In einer Lohnabrechnung der Reichsstadt Gengenbach von 1576 wird erwähnt, dass der Förster „ime Strohbach“ einen „Wiehnachtsbaum uf die Ratsstuben“ gebracht habe.
Die ersten Aufzeichnungen über den Christbaum als einen allgemein üblichen Gebrauch stammen aus dem Jahre 1605, wiederum aus dem Elsass: „Auff Weihnachten richtet man Dannenbäume zu Strassburg in den Stuben auf. Daran henket man Rossen auss vielfarbigem Papier geschnitten, Aepfel, Oblaten, Zischgold (dünne, geformte Flitterplättchen aus Metall) und Zucker“.
1611 schmückte Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen.
Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts werden die Nachrichten über den Weihnachtsbaum dann häufiger.
Von Johann Wolfgang von Goethe stammt eine der ersten Erwähnungen des Weihnachtsbaums in der deutschen Literatur. In dem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) besucht der Protagonist am Sonntag vor Weihnachten die von ihm verehrte Lotte und spricht von den Zeiten, da einen die unerwartete Öffnung der Türe und die Erscheinung eines „aufgeputzten Baumes“ mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln in paradiesisches Entzücken versetzte.
Da Tannenbäume in Mitteleuropa selten waren, konnten sich diese zunächst nur die begüterten Schichten leisten, und die Stadtbevölkerung musste mit Zweigen und anfallendem Grün auskommen. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt wurden, konnte der städtische Bedarf gedeckt werden.
Als in evangelischen Kreisen der Christbaum ins Brauchtum übernommen wurde, trat der Christbaum seinen Siegeszug an.
Quelle:
⇒ Weihnachtsbaum – Wikipedia