Der Totensonntag bzw. Ewigkeitssonntag ist der protestantische Gedenktag für Verstorbene. Er findet am letzten Sonntag im November vor dem 1. ⇒ Advent statt und markiert das Ende des ⇒ Kirchenjahrs.
Die Reformatoren hatten mit Allerheiligen und Allerseelen Mühe: Mit der Heiligenverehrung im Speziellen, und mit dem Totenkult im Allgemeinen. Daraus ergibt sich eigentlich schon, dass weder Allerheiligen noch Allerseelen Chancen hatten, in den reformierten Festtagskalender aufgenommen zu werden. Für lange Zeit galt in protestantischen Gebieten vielmehr die Devise aus Matthäus8, 22: „Lass die Toten ihre Toten begraben…“ Jedes Risiko des Totenkults wurde ausgeschaltet.
Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Es bezeichnet zum einen das Ende, das Unwiederbringliche eines abgeschlossenen Zyklus. Indem auf dieses Ende aber der Advent, der von Gott gesetzte Neuanfang folgt, wird auch der Glaube veranschaulicht, dass der Tod nicht das letzte Wort ist.
Dieser Totensonntag gelangte – zumeist unter dem Namen „Ewigkeitssonntag“ – im Laufe des 20. Jahrhunderts auch in die reformierte Schweiz.
Häufig werden im Gottesdienst die Namen aller Gemeindeglieder verlesen, die im Verlaufe des (Kirchen-)Jahres gestorben sind.
Quelle:
⇒ Kirchenjahr