Das Pfingstfest findet 50 Tage nach dem Ostersonntag statt, der eigentliche Festtag ist also der Pfingstmontag. Diese Zeitspanne wurde aus der Tradition der Juden übernommen. Das Fest war dort zunächst das Fest der Darbringung der Erstlingsfrüchte im Tempel (2Mose23, 16). Später wurde es als „Wochenfest“ bezeichnet (2Mose34, 22) und – wohl erst in nachalttestamentlicher Zeit – 50 Tage nach dem Passah-Fest angeordnet (daher der Name: griech. „pentekosté“, der
„50. Tag“).
In der Apostelgeschichte (2, 1-41) des Neuen Testamentes wird erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel ausgegossen wurde, als sie sich zu eben jenem jüdischen Pfingstfest in Jerusalem versammelt hatten. Das Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche angenommen, so dass es als „Geburtstag der Kirche“ gesehen werden kann. Erstmals fand Pfingsten als christliches Fest im Jahre 130 Erwähnung.
Die Sprachverwirrung, die beim Turmbau zu Babel erfolgte (1Mose11, 1-9), wurde nun durch die eine Sprache des Geistes überwunden, Verständigung wurde neu möglich unter Menschen und zwischen Mensch und Gott (Apg2, 6).
Zugleich brachte der Geist die Menschen derart in Verzückung, dass sie in Zungen redeten („Glossolalie“ = unverständliches Sprechen). Aussenstehende mochten dieses Phänomen allerdings nicht religiös deuten und meinten: „Die sind voll süssen Weins.“ (Apg2, 13) Petrus wiederum kontert in seiner berühmten Pfingstrede diese Einwürfe und fordert die Menge auf: „Kehrt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des heiligen Geistes empfangen.“ (Apg2, 38)
Es gilt noch heute: Am Pfingstgeist bekommt der Einzelne in der Taufe Anteil. Pfingsten bildet im Kirchenjahr den Abschluss des Osterfestkreises.
Pfingsttaube
Die Taube gilt als Symbol des Heiligen Geistes. Schon in der Antike stand sie für Sanftmut und Liebe – aufgrund der falschen Annahme, sie habe keine Gallenblase und sei daher frei von allem Bitteren und Bösen. Die Taube ist seit dem
6. Jahrhundert eine der häufigsten Darstellungsformen des Heiligen Geistes.
Die eigentliche Herleitung der Taube als Symbol für den Heiligen Geist aber kommt aus dem Neuen Testament. Die Evangelisten berichten, dass sich nach der Taufe Jesu im Jordan der Himmel öffnete und der Geist Gottes in Gestalt einer Taube herabkam (Mt3, 16).
In der Barockzeit wurden oft zu Pfingsten lebende Tauben in den Kirchen freigelassen. In anderen Gotteshäusern liess man eine hölzerne Taube über den Köpfen der Gläubigen durch eine Öffnung in der Kirchendecke herunter, das „Heilig-Geist-Loch“.
Quellen:
⇒ Kirchenjahr
⇒ Pfingsten – Wikipedia
⇒ Pfingsttaube